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Juni 2020 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Mehrwertsteuersenkung

Um den Konsum in der Corona-Krise anzukurbeln, gelten ab 1. Juli in Deutschland für ein halbes Jahr niedrigere Mehrwertsteuersätze.


Die Mehrwertsteuer sinkt von 19 auf 16 Prozent, der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 auf 5 Prozent. Unternehmen müssen infolgedessen ihre Rechnungen anpassen. Wer eine zu hohe Umsatzsteuer ausweist, muss sie an den Fiskus zahlen. Im Einkauf hingegen sei dann entsprechend nur der reduzierte Steuersatz in Höhe von 16 Prozent abziehbar, so Holger Maier von Rödl & Partner gegenüber „Markt und Mittelstand“. Bei der Ausweisung der neuen Mehrwertsteuer sei nicht der Tag der Rechnungsstellung, sondern der Zeitpunkt der Leistungserbringung ausschlaggebend. Die Leistungserbringung gelte bei Lieferungen dann als vollbracht, wenn der Kunde wie ein Eigentümer über die Ware verfügen kann. Dies gelte in der Regel, sobald die Ware verschickt wird. Dienstleistungen gelten erst mit ihrer Vollendung als erbracht. Alle offenen Aufträge und Bestellungen sollten auf ihren Zeitpunkt der Leistungserbringung geprüft werden.

Juni 2020 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Überbrückungshilfe

Bis zum 31. August 2020 können notleidende Mittelständler Anträge auf Überbrückungshilfen stellen. Die nicht rückzahlbare Förderungssumme soll Unternehmen zugute kommen, die infolge der Corona-Krise in den Monaten April und Mai von starken Umsatzeinbußen betroffen waren. Die Überbrückungshilfe erstattet einen Anteil in Höhe von 80 Prozent der Fixkosten bei mehr als 70 Prozent Umsatzeinbruch, von 50 Prozent der Fixkosten bei Umsatzeinbruch zwischen 50 Prozent und 70 Prozent, von 40 Prozent der Fixkosten bei Umsatzeinbruch zwischen 40 und unter 50 Prozent. Als Vergleichszeitraum wird April und Mai 2019 herangezogen. Ein Zuschuss ist maximal über drei Monate möglich, die maximale Förderung beträgt 150.000 Euro. Soloselbständige und selbständige Angehörige der Freien Berufe im Haupterwerb sind ebenfalls antragsberechtigt. Antragsteller dürfen sich am 31. Dezember 2019 gemäß EU-Definition nicht in Schwierigkeiten befunden haben. Nähere Infos beim Bundeswirtschaftsministerium unter www.bmwi.de.

Juni 2020 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Tourismuswirtschaft

Die überwiegend mittelständisch geprägte Touristik ist der Bereich, der wohl am härtesten von der Corona-Krise betroffen ist und noch am längsten damit zu kämpfen haben wird. Im April haben laut Ifo-Institut etwa die Hälfte aller Reisebüros, Hotels und Gastronomiebetriebe angegeben, dass sie Beschäftigte entlassen werden. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft BVMW hat errechnet, dass es die Reisebüros und Reiseveranstalter gleich dreifach trifft: „Mit dem erwirtschafteten Ertrag aus den Monaten vor der Krise müssen Stornierungen erstattet werden. Die Bearbeitung der Stornierungen wird nicht vergütet. Das hat zur Folge, dass Kurzarbeit für die eigenen Mitarbeiter nicht in Anspruch genommen werden kann. Der internationale Reiseverkehr ist nach wie vor stark eingeschränkt und viele Personen werden aufgrund von fehlenden Einnahmen oder Kurzarbeit auf ihren diesjährigen Urlaub verzichten müssen. Zusätzlich ist die Wirtschaftlichkeit durch Auflagen und Hygienemaßnahmen eingeschränkt.” Der BVMW fordert politische Unterstützung.