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Dezember 2018 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Reallabore

Wie kann man mittelständische Unternehmen dabei unterstützen, all den Herausforderungen der Zukunft besser zu begegnen? Einen Lösungsansatz könnte das Konzept der sogenannten Reallabore bieten. Dabei handelt es sich um Feldexperimente unter Realbedingungen, wie etwa beim Einsatz einer App zum selbstorganisierten Community-Management eines Stadtteils. Ziel ist es, eine Kooperation zwischen Wissenschaft und Akteuren aus der Praxis, der Gesellschaft und Politik einzugehen, um gemeinsam Lösungsvorschläge zu entwickeln und umzusetzen. „Gerade die zunehmende Dynamik technischer Entwicklungen wie beispielsweise die Digitalisierung verlangen verlässliche Rahmenbedingungen seitens der Wirtschaftspolitik. Die Erprobung von Lösungswegen und die im Rahmen eines Reallabors gewonnenen Erkenntnisse bieten die Chance, Entscheidungsgrundlagen – etwa für die Gestaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen – zu verbessern“, so Prof. Dr. Friederike Welter vom Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn.

Dezember 2018 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Digitalisierung

Wie ist der aktuelle Stand im Bereich Digitale Tranformation beim deutschen Mittelstand? Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) wertet hierzu regelmäßig Daten aus und kommt, Stand November 2018, zu folgendem Ergebnis: KMU nutzen die Digitalisierung hierzulande vor allem, um Kosten zu sparen und betriebliche Abläufe zu verbessern, etwa im Bereich Enterprise-Resource-Planning (ERP), Customer-Relationship-Management (CRM) und Supply-Chain-Management (SCM). In diesem Bereich liegen die Firmen in Deutschland über dem EU-Durchschnitt. Handlungsbedarf besteht in Bezug auf die Nutzung digitaler Technologien zur Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle. So werten laut IfM lediglich fünf Prozent der KMU-Daten systematisch aus, um beispielsweise Kunden neue Serviceleistungen anzubieten. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt sind es zehn Prozent der KMU. Auch im Hinblick auf internetfähige – smarte – Produkte verhalten sich die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland bislang zögerlich.

Dezember 2018 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

Bürokratie

Schon seit Jahren klagen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland über die hohen Kostenbelastungen durch Bürokratie. Interessanterweise hat diese Belastung aber abgenommen. Programme wie etwa der „Masterplan Bürokratieabbau“ (2003) oder die Einrichtung des Nationalen Normenkontrollrates (2006) haben dazu beigetragen, dass die Bürokratiekosten der Wirtschaft deutlich gesunken sind. Das zeigt auch der 2012 eingeführte Bürokratiekostenindex (BKI). So hätten die Belastungen durch die Beschaffung, Übermittlung oder Bereitstellung von Daten infolge rechtlicher Regelungen bis Mitte 2017 weiter abgenommen. Um dieser Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Fakten auf den Grund zu gehen, hat das Institut für Mittelstandsforschung ein Projekt namens „Bürokratiewahrnehmung von KMU“ gestartet. Ziel ist es, diejenigen Bereiche zu identifizieren, in denen bürokratische Aufgaben als besonders belastend empfunden werden und dies als Handlungsempfehlung an die Politik weiterzugeben.